Sonthofen. That’s it.

In diesen Tagen, es ist schwer, einigermassen gute Laune zu behalten. Coronavirus hält die Welt in Atem. Viel Hysterie. Wenn du immer noch ein wenig gut gelaunt bist, man nimmt es dir übel. Schaust du in die Welt, nur schlechte Nachrichten.

Eigentlich, ich habe mich schon gefreut einmal wieder nach New York City zu kommen. Auch diesmal wieder, ich wollte wählen. Das letzte Mal, vor vier Jahren, ich habe Bernie Sanders gewählt, bei den New York primaries. Aber Reisen in diesen Zeiten? Und eigentlich, auf Trump’s America, so viel Lust ich habe auch nicht. NYC ist langweilig geworden, es ist eine andere Stadt als die Stadt meiner Jugend. Heute kann man auch online wählen. Du musst nicht hingehen. Aber es bringt sowieso nichts mehr. Sie haben ihn ausmanövriert. Die dirty tricks des Democratic establishment sind so widerwärtig, es ist schlimmer als ihr alle glaubt, wie in USA Wahlen manipuliert werden. Sie brauchen dafür keine Russen, sie können es selbst viel besser.

Sanders hat Wahnsinniges geleistet, eine ganze Bewegung ist entstanden. Diese Bewegung wird nicht verschwinden mit dieser Wahl, sie wächst seit vielen Jahren. Sie erobern Mandate und Ämter, langsam aber es werden mehr, Alexandria Ocasio-Cortez ist die bekannteste. Aber es geht leider nicht so schnell. Ich glaube, das größte Hindernis ist gar nicht Trump und das offen rechtskonservative Establishment. Es sind die „liberals“, die Wall Street Democrats, Leute wie Obama und Clinton, und diese Leute kontrollieren den Parteiapparat. Sie sind die Ostküsten Elite. Sie wollen lieber Trump forever als auch nur 1 Tag Sanders. Sie sind Besserverdiener und kennen ihre ökonomischen Interessen.

Sie sind nicht einfach mit einer Wahl zu schlagen. Du kannst eine totalitäre Wirtschaftsdiktatur nur besiegen, wenn du fähig zu labor action bist. Streiks, unkonventionelle Streiks, alles was man tun muss wenn sich die working people gemeinsam für ihre Interessen organisieren. Forget the intellectuals, forget the media pundits, they only talk. Sie reden alles an die Wand, was real change bedeuten würde.

Die Deutschen haben mal einen sehr rechten Politiker gehabt, Franz Josef Strauß. Ich habe gelernt, er hat die „Sonthofen-Strategie“ erfunden. Es muss alles noch viel schlimmer werden, bevor wir etwas ändern können. Damals, 1974, die CSU war in der Opposition. Ich glaube, so ist es. Es muss erst noch schlimmer werden, bevor niemand mehr auf die „liberals“ hört. Sie dominieren den Medien-Diskurs, auch bei den social media. Überall solche Leute. Twitter ist ihr medium. Alles very well educated people, sie haben keine Berührungspunkte mit gewöhnlichen Menschen. Solche Leute haben keine Chance gegen Trump. Sehr viele Leute wählen Trump nicht, weil sie Trump wollen, sondern weil sie die liberals hassen. Ich hasse sie auch.

Ich bekomme das Kotzen, sorry for the strong words, wenn ich höre: Wie schade, dass der erste offen schwule Kandidat nicht weiter gekommen ist, es ist alles homophobia. Oh you idiots, er ist ein fucking neoliberal, ein Lobbyist der Pharmaindustrie, und mit wem er im Bett liegt ist so völlig egal. Oder wenn ich sie höre, Elizabeth Warren ist doch so toll, und es ist Sexismus, dass sie so schlechte Ergebnisse bekam. Ja, sie hat viel bessere Vorschläge als die anderen loser, aber, you fucking idiots, sie will einfach gewählt werden und danach macht sie irgendwas. Sie hat nichts am Hut mit einer Bewegung, mit people’s empowerment, sie ist eine traditionelle Politikerin. Aber egal, die Feministinnen interessieren sich für solche Feinheiten nicht. Die schwarze Frau, eine repressive Staatsanwältin, kam auch nicht weit – es war Rassismus und Sexismus kombiniert, haha, nein sie ist einfach rechts, you idiots. Leute, die so einen identity-Blödsinn glauben, sind Trumps beste Garantie.

Und nun, es wird wohl Trump vs Sleepy Joe. Ein Linken-Abgeordneter hat getweetet:

Ich stelle mir bereits das TV-Duell zwischen #Biden und #Trump vor:
– Biden vergisst seinen eigenen Namen.
– Vielleicht auch welcher Partei er angehört
– Und für welches Amt er gerade kandidiert
Man kann vermutlich jetzt schon sagen: Trump wird vier weitere Jahre regieren.

Ja, es stimmt. It’s Sonthofen, stupid. Es muss noch viel schlimmer kommen, bevor niemand mehr auf Biden, Buttigieg & Co reinfällt. Die liberal intelligentsia werden die letzten Mohikaner sein, die es irgendwann auch noch merken. Who cares. Ignore them, they’re a waste of time.

I won’t tell you what I have in my bag.

 

Über sunflower22a

I am a mystery.
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3 Antworten zu Sonthofen. That’s it.

  1. Andy schreibt:

    Ja. Trump wird wiedergewählt. Und wer ist daran Schuld? Die Demokraten selber! Ihr bisherige Leistung und programmatischen Inhalt war nur ein Thema: Zu erzählen, was Trump für ein Idiot ist. Das reicht aber nicht! Sorry, andere Themen sind bei den normalen Wählern, die einen Job haben (oder zwei oder drei) und sich um ihre Existenz sorgen, nicht hängen geblieben. Trump steht für Aufschwung, Sicherheit und Jobs. Und das ist genau das, was wirklich zählt.

  2. fuzzymouth schreibt:

    Man kann ja noch insgeheim die Hoffnung haben, dass Trump sich mit seinem „Krisenmanagement“ in der aktuellen Situation ins Knie schießt. Aber auch das wird wohl nicht ausreichen, um aus dem „Unwählbaren“ den „Ungewählten“ zu machen. Da muss sich schon das Parteiensystem, das Wahlsystem und das komplette sogenannte Etablishment ändern.
    Un dann isser aufgewacht..

  3. Bill Miller schreibt:

    Bei allem Respekt, aber auch Sie sehen hier nur was Sie sehen wollen, dass Sanders für ein ausreichende Mehrheit der US-Amerikaner wählbar ist.
    Außerhalb der großen Städte wird es schon für die Dems eng, für Sanders reicht es gar nicht mehr weil er (resp. seine Bewegung) zu extrem ist. Für Biden auch nicht weil er für alle Progressiven nachvollziehbarerweise unwählbar ist.

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