Heldinnen: Alexandra Elbakyan

Do you know Alexandra Elbakyan? No? You should. Alexandra ist dabei, eine ausgesprochen profitable Industrie in die Knie zu zwingen, nämlich die sogenannten Wissenschafts-Verlage, die mit exorbitanten Preisen für ihre Zeitschriften Studenten, Professoren und Universitätsbibliotheken jedes Jahr geschätzt 10 Milliarden Dollar aus den Taschen ziehen. Für Texte, für die sie den Autoren und Reviewern keinen müden Cent bezahlen. Für Texte, für deren Entstehen Millionen an Steuergeldern verwendet wurden.

Alexandra hat sci-hub gegründet, a website „to remove all barriers in the way of science”. The first website in the world to provide mass & public access to research papers, so she says. 50 Millionen wissenschaftliche Artikel findest du auf ihrer Website, gespeichert auf einem Server irgendwo in Kasachstan. Alle kosten viel Geld, wenn du sie „legal“ downloaden möchtest. Alexandra, eine 28jährige Studentin aus Kasachstan, hat sich die Artikel irgendwie beschafft und bietet sie gratis zum download an. Wissen sollte nichts kosten, findet sie, und das ist für die eine prinzipielle Frage. Die Verlage haben sie vor einem New Yorker Bundesgericht verklagt und wollen Schadenersatz von $150,000 per article – Alexandra lacht darüber nur. Und macht weiter. Sie lebt in Kasachstan, nicht in NYC.

“All content should be copied without restriction. But for education and research, copyright laws are especially damaging.”, sagte sie der Washington Post. I could not agree more.

 

Der Wissenschaftsbetrieb ist sowieso grundlegend kaputt. Qualität von Forschung ist zweitrangig, du musst veröffentlichen, veröffentlichen, veröffentlichen. Je mehr desto besser, aber nicht irgendwo sondern in den teuren Wissenschaftsverlagen Elsevier, Sage & Co. Du schreibst umsonst, die Reviewer arbeiten umsonst, die Verlage kassieren.

There are 28,100 journals publishing 2.5 million articles a year. Expenses for journals and other subscriptions have risen 456 percent since 1986, according to the Association of Research Libraries. Some universities have cut back on journal expenses.so die Washington Post.

Natürlich haben die Kosten dieser Verlage nicht um 456 % gewachsen, im Gegenteil: auch sie drucken eigentlich nichts mehr, sondern stellen pdf-Dateien ins Netz, die kannst du für viel Geld downloaden. Manche subscriptions kosten über $5000 im Jahr.  Die jährlichen Profitraten liegen bei 30 Prozent, kein Wunder.

“That means that I, as a taxpayer, [am] paying for the research and paying again for the benefit of reading it,” a man who identified himself as John Dowd wrote to the White House Office of Science and Technology Policy as part of a forum on public access. “This seems patently unfair.”

And this is where Alexandra enters stage. Pirating was a skill she learned growing up in Almaty, the largest city in Kazakhstan, where Internet access was extremely limited and content — books, music, movies — was expensive. So she acted.

While publishers once provided an array of services including printing, digitization has reduced the importance of their role. Many researchers are fed up with the situation, with a rising tide not just happily engaging in piracy, but refusing to work with for-profit publishers. Schreibt Fortune, and they’re right. A recent survey by University of Southern California and California State University librarians of more than 250 academics found that 41 percent “don’t care” about copyright. Thirty percent think that “information should be free.”

Alexandra, you’re doing a great job. You are not only talking about changing the world, you do it.

 

She prefers real books

Über sunflower22a

I am a mystery.
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Eine Antwort zu Heldinnen: Alexandra Elbakyan

  1. Holger schreibt:

    Clever. Ja, wir sollten die Samthandschuhe ausziehen. Im Kampf gegen diese nur mehr rendite-abschöpfenden Praktiken sollte uns normalen Bürgern jedes Mittel recht sein.
    Andere Industrie – identisches Schema: sehr schön analysiert:
    https://libertyblitzkrieg.com/2017/03/29/meet-pharmacy-benefit-managers-the-most-profitable-corporations-youve-never-heard-of/

    Ganz allgemein wird das hier sehr schön analysiert:
    http://evonomics.com/real-takers-america-unproductive-rent-extracting-rich/

    Und hier mal ein Blick auf einen Faktor, der in der Ökonomie ausgeblendet wird, aber am Anfang der Rendite-Kette steht
    http://evonomics.com/josh-ryan-collins-land-economic-theory/

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