Laila Ajjawi ist eine junge Palästinenserin. Ihr Heimatland hat sie nie gesehen, sie wuchs im Flüchtlingslager in Irbid/Jordanien auf. Wenn ein Mädchen an so einem Ort aufwächst, ist eine selbstbestimmte Zukunft für sie nicht unbedingt selbstverständlich. Immerhin, sie hatte das Glück einer Familie, die Schulden aufnahm, um ihr eine Universitätsausbildung zu finanzieren. Laila hat eine unbändige Energie und eine Mission. Sie will mit Graffitikunst das Bewusstsein ihrer Mitmenschen verändern. Cosmopolitan hat einen wunderbaren Bericht über sie veröffentlicht:
She uses her public art to question the assumptions her culture makes about women, who are taught to be subservient in a male-dominated society, and of Palestinian refugees, who face ongoing discrimination. Through her murals and activism, she hopes to show other refugees, young women, and girls that they too can take control of their destinies.
Starke Frauen sind eines ihrer Lieblingsmotive. „All these female symbols are new for the street. Usually street art is dominated by men in general,“ Laila said. By painting murals of strong women, she is trying to prove that girls can „express themselves without the limits that society or community is trying to put them under.“
Frauen wie Laila werden mehr für Palästina erreichen als alle Selbstmordattentäter, alle Hamas-Fanatiker, ich bin sicher. Ich hoffe sie malt noch ganz viele wunderbare Graffiti. Stay in touch with her, follow her on facebook.
Feminismus als Street Art macht auch die Römerin Alice Pasquini. Verglichen mit Laila, Alice ist sehr privilegiert. Sie ist geradezu ein Star der Graffiti-Szene. Auf rund zweitausend Häuserwänden in vielen Ländern hat sie bisher Bilder von starken und unabhängigen Frauen erschaffen – nicht als mutige Freizeit-Aktivität wie Laila, sondern oft auf Bestellung, sicher nicht kostenlos. Wenn du in der US-Botschaft ausstellen darfst, dann bist du oben angekommen. Nevermind. Alice, you are a great artist. Auch sie feiert starke und unabhängige Frauen, die Wiener Zeitung schreibt:
Die Frauen auf den Bildern sind nachdenklich, voller Selbstvertrauen, sinnlich, gefühlvoll und meist fröhlich. Manche fahren auf einer Vespa, schaukeln, joggen oder räkeln sich in der Sonne. Oft sind auch Kinder auf den Hauswänden zu sehen.
Europäerinnen sind verglichen mit Palästinenserinnen unendlich privilegiert. Laila und Alice haben dieselbe Mission, dieselbe Kunst. Beide machen wunderbare Kunst. Aber Laila bewundere ich unendlich viel mehr.
Mehr davon. Wie wunderbar ❤