Vegane Extremisten

German bakers are the best in the world. Nirgendwo kannst du so gutes Brot kaufen wie hier. So ist es mysteriös, dass es woanders nicht kopiert wird. Belgisches Brot kann auch sehr gut sein. Die belgische Bäckerei „Le Pain Quotidien“ erobert seit einigen Jahren New York City sehr erfolgreich. Mit Brot von bester Qualität, bio natürlich. Ein  Geschmackserlebnis erster Klasse für Amerikaner, die eigentlich seit Jahrzehnten nicht mehr wirklich wussten, was Brot ist.

So kaufe ich auch gerne in Berlin das beste Brot der Welt. Schon der Geruch beim Kaufen ist ein sinnliches Erlebnis. Except, wenn ein Extrem-Veganer dabei ist. Er steht vor dir in der Schlange. Du riechst du tollen Brote, bist bester Laune. Er möchte ein „veganes Brot“. Hä? Die Lady hinter der Theke sagt, alle Brote sind vegan. Nein, sagt der Typ. Kann ich bitte die Zutatenliste haben, ein Brot nach dem anderen. Überall entdeckt er irgendein Enzym, irgendwelche Spuren von Tieren. Er nervt. Ein gefühlte halbe Stunde lang.

Endlich findet er ein veganes Brot. Umständlich packt er es ein. Ich bin jetzt dran. Ich bin schon so sauer, dass ich laut und deutlich sage, ich möchte bitte ein nicht-veganes Brot. Haben Sie eines mit Eiern drin, Butter, oder so was? Er schaut mich empört an, versteht genau was ich sagen will. Aber er sagt keinen Ton. Die Lady hinter mir kichert. Zum Glück weiß die Lady hinter der Theke noch, dass der größte Teil ihrer Brote den Vegan-Test nicht bestanden haben, und mein Favorit ist dabei.

Sie nerven, diese religiösen Fanatiker. Herzlichen Dank an kiezneurotiker für seinen reich illustrierten Text gegen die Vegan-Missionare. Welch einen Mist diese Leute essen, hat der Foodblogger und Fleischer wurstsack ausgezeichnet beschrieben:

Trotzdem finde ich mich wieder einmal in meiner Annahme bestätigt, dass es dem westlichen Veganismus um alles mögliche geht, jedoch nicht ums Gemüse.

Wer nicht begreift, dass ein Bio- / Demeter– oder Biolandwirt Tiere halten muss um auch „veganes“ Gemüse oder heimisches Soja anzubauen, der verarscht seine Kunden und lässt sie immer weiter in eine Traumwelt abgleiten, die vor allem denjenigen schadet, die für uns Lebensmittel anbauen und herstellen – den Bauern und der Landwirtschaft.

Wer nicht weiß, dass Schweine ihre großen Schnautzen haben, um damit im Boden wühlen und sie stattdessen in eine kleine, enge Imbissbude in Berlin sperrt, um sie als emotionales und werbendes Nutztier für sein Geschäft mit Zusatzstoff-geschwängertem Fastfood zu nutzen, ist weder ein Tierfreund noch ein „Weltretter“.

Wir brauchen dringend eine breite kulinarische Bildung, die weiter reicht als bis zum Tellerrand und auch von der Landwirtschaft entfernten Genießern wieder einen Zugang zum Ursprung der Lebensmittel ermöglicht.

Was wir nicht brauchen ist ein Geschäft mit diesem Unwissen, dass auf Zusatzstoffen und hochindustriellen Prozessen aufbaut, Nutztierhaltung verurteilt, aber selbst Tiere zur Promotion der eigenen, weltfremden Ideologie nutzt.

So ist es. Ich gehe jetzt einen Burger essen. Nein, nicht bei dieser miesen Golden Arches Kette. Bei einer ehrlichen, handwerklichen Burgerbraterin. Bio-Qualität. Guten Appetit!

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Über sunflower22a

I am a mystery.
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6 Antworten zu Vegane Extremisten

  1. dermultiplepapa schreibt:

    Guten Appetit!

    Hier bei uns auf dem Land ist es mit den Veganern lange nicht so schlimm wie bei Euch in der Großstadt. In Chat- und Forendiskussionen begegnen sie mir aber immer wieder und versuchen anderen ihre vegane Meinung aufzudrücken. Und dann bekomme ich immer besonders Lust auf eiin Steak, einen Burger oder Ähnliches. Natürlich von hoher Qualität.
    Ich finde bei den Diskussionen aber auch viele Gleichgesinnte. Einer hat gesagt „Das Rind, das ich esse, hat vegan gelebt. Das reicht mir“ – ich finde, das ist eine der besten Zusammenfassungen.

    In diesem Sinne noch einmal: Guten Appetit!

  2. kiezneurotiker schreibt:

    Hey, du geierst durch meine Nachbarschaft. Burgerie ist in der Tat extrem gut. Einer der besten der Stadt.

    Und danke für den Link. Wobei man von Text nicht reden kann, eher von Bezirksbepperlesammlung (sorry, die Mundart färbt ab)… 🙂

  3. floh_wien schreibt:

    Ein blöder Witz:
    Woran erkennst Du Veganer?
    Brauchst Du nicht, sie erzählen es Dir sofort!

  4. nurbsi von sirup schreibt:

    Vermutlich wohn‘ ich einfach in der falschen Stadt, im falschen Viertel mit den falschen Freunden aber mir ist noch niemals irgendwer mit veganer Missionsarbeit auf den Sack gegangen. Obwohl ich viele Veganer kenne.
    Was ich aber sehr, sehr häufig erlebe ist das trotzig-kindische „ich ess‘ so viel Fleisch, dass es mir aus den Ohren ‚rausquillt weil ich bin ein Mann und Vegetarier sind schwul oder Weicheier oder beides“.
    Lieber eine frisch gekochte, leckere und gesunde vegetarische Mahlzeit oder billig zusammengekloppte Hormonfleischpampe ohne Geschmack? Na klar, die Pampe! Weil is‘ ja kurz nach’m Krieg, da muss man nehmen was man kriegen kann! Hund, Katze oder mal ’ne Ratte – Hauptsache, kein „schwules Hasenfutter“

    Zum Text: gut gegeben, der Arschgeige. Vielleicht lässt sich darauf einigen, dass Profilneurotiker, die ihr antisoziales Gebaren zum Lebensstil erheben abzulehnen und „stets und ständig zu trollen“ (Holger Klein/Wrintheit) sind.

  5. rano64 schreibt:

    ich finde es einfach ärgerlich! Denn es ist bestimmt eine gute Idee, eher weniger Fleisch zu essen und die industrielle Massentierhaltung ist einfach nur abartig. Und dann kommen die Spinner und Extremisten und führen sich so lächerlich und nervig auf, dass alle normalen Menschen sich mit Grausen abwenden oder sich gar berufen fühlen, genau das Gegenteil zu machen.

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