Palästinenser sind in der öffentlichen Wahrnehmung Deutschlands entweder armselige Opfer israelischer Besatzungspolitik oder steinewerfende Semi-Terroristen. Gut, das Bild ist differenzierter geworden – aber wer kennt Palästina als Kulturnation?
In Großbritannien kann man immer häufiger Ausstellungen mit Kunst und Kultur aus Palästina sehen. Die Ausstellung „Despite“ mit zeitgenössischer Malerei aus Palästina in London ist leider nicht mehr zu sehen, aber hier ist ein lesenswerter Text mit einigen der Bildern. Inzwischen gibt es mit der „P21“ sogar eine eigene Galerie, die sich auf Palästina spezialisiert hat. Es ist schön und wohltuend, Palästina auch mal als eine „normale“ Nation wahrnehmen zu können, was man beim betrachten vieler dieser Bilder kann. Aber natürlich geht das angesichts der weltweit einmaligen Lebensumstände der Palästinenser nur begrenzt. Und so ist jede Kunstausstellung aus Palästina immer auch ein Statement „Es gibt die Nation Palästina“. Und unter welchen Bedingungen sie leben muss, zeigt schockierend das Video „Gaza Fashion Week“. Laila Shawa zeigt hier keine islamische Modenschau oder die neuesten Militärklamotten. Sie zeigt eine Frau in der typischen Kleidung von Frauen aus Gaza, die von israelischen Soldaten gezwungen wird, sich in einem offenen Käfig auszuziehen, eine unerträgliche Erniedrigung. Wen stört es – die Menschenrechte gelten eben nicht für den Gazastreifen oder Palästina. Mehr hier. Ich wünschte, wir hätten auch in Deutschland eine P21-Galerie.